Kaffeewissen

Ist Entkoffeinierter Kaffee gesund? Darauf musst du achten!

Schälchen mit ganzen Kaffeebohnen auf weißen Untergrund

Du liebst Kaffee, aber das Koffein macht dir manchmal zu schaffen: Herzrasen, unruhiger Schlaf oder ein gereizter Magen? Dann greifst du vielleicht schon zu entkoffeiniertem Bio Kaffee.

Aber ist entkoffeinierter Kaffee gesund? In diesem Artikel gehen wir von nuruCoffee auf die gesundheitlichen Aspekte von Decaf ein, verraten dir auf welche Merkmale du achten muss und räumen die hartnäckigsten Mythen auf.

Auf einen Blick: So gesund ist entkoffeinierter Kaffee

Entkoffeinierter Kaffee hat immer noch kein gutes Image: Er gilt als fade, minderwertig oder sogar ungesund. Grund dafür sind Verfahren zur Entkoffeinierung, bei denen chemische Lösungsmittel wie Dichlormethan eingesetzt werden: ein Stoff, der zu Recht kritisch gesehen wird. Gibt es eine bessere Möglichkeit?

Kurzfazit: Verfahren & Qualität entscheiden

Die gute Nachricht: Entkoffeinierter Kaffee kann gesund sein, wenn die Qualität stimmt. Er enthält dieselben wertvollen Antioxidantien wie normaler Kaffee, nur eben ohne den stimulierenden Effekt von Koffein. Wichtig ist, entkoffeinierten Kaffee in Bio-Qualität zu konsumieren, bei dem das CO₂-Verfahren zur Enkoffeinierung genutzt wird. Dieses Verfahren wird ohne Chemie durchgeführt, ist besonders schonend und gilt als die beste Option für Gesundheit und Geschmack.

Ist Kaffee überhaupt gesund?

Noch in den 1990er-Jahren stand Kaffee im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen. Heute weiß man es besser: Umfangreiche Studien und Metaanalysen zeigen, dass moderater Kaffeekonsum mit zahlreichen Gesundheitsvorteilen verbunden ist.

Die gesundheitlichen Vorteile gelten besonders dann, wenn der Kaffee schwarz oder nur leicht gesüßt getrunken wird.

Schwarzer Kaffee in weißer Tasse auf weißem Hintergrund

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Kaffee 2016 offiziell von der Liste möglicher Krebsrisiken gestrichen. Stattdessen zeigen Studien bei regelmäßigem, maßvollem Konsum ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ 2 Diabetes, Alzheimer, Depressionen und bestimmte Krebsarten.

Warum ist Kaffee gesund?

Kaffee enthält mehr als 1.000 bioaktive Substanzen, darunter Antioxidantien, Polyphenole, Chlorogensäuren und Mineralstoffe wie Magnesium. Diese Stoffe wirken entzündungshemmend, unterstützen den Zellschutz und können Stoffwechselprozesse positiv beeinflussen.
Besonders interessant: Auch entkoffeinierter Kaffee enthält viele dieser gesundheitsfördernden Verbindungen. Wer also auf Koffein verzichtet, profitiert dennoch von den antioxidativen und entzündungshemmenden Effekten des Getränks.

Wann ist Kaffee gesund?

Wie bei vielen Lebensmitteln gilt: Die Dosis entscheidet. Als gesund gilt eine Menge von drei bis fünf Tassen pro Tag, was rund 300–400 mg Koffein entspricht. Kaffee sollte vor allem morgens konsumiert werden.

Was ist Koffein und wer sollte darauf verzichten?

Koffein gehört zu den bekanntesten psychoaktiven Substanzen. Schon wenige Minuten nach dem Genuss einer Tasse Kaffee gelangt es ins Blut und blockiert die sogenannten Adenosin-Rezeptoren. Diese Rezeptoren sind dafür zuständig, dem Körper Müdigkeit zu signalisieren. Wird dieser Prozess durch Koffein gestört, fühlt man sich wacher und konzentrierter.

Die Kehrseite: Der Körper bleibt länger im „Alarmmodus“. Herzfrequenz und Blutdruck können steigen, die Verdauung wird angeregt, und Hormone wie Adrenalin und Cortisol werden vermehrt ausgeschüttet. Das kann kurzfristig nützlich sein, auf Dauer oder in hohen Mengen kann es aber den Körper belasten. Hier bietet entkoffeinierter Kaffee eine gesündere Alternative, ohne auf den Genuss oder das gesellschaftliche Ritual zu verzichten: Der Körper erhält die wertvollen Inhaltsstoffe wie Antioxidantien, Chlorogensäure und Mineralstoffe, aber ohne die aufputschende Wirkung.

Bei folgenden Symptome kann entkoffeinierter Kaffee die gesündere Wahl sein:

Schlafprobleme

Kaffee am Nachmittag kann den Schlaf verkürzen oder die Tiefschlafphasen stören und damit die Schlafqualität mindern. Das liegt daran, dass Koffein im Körper relativ lange aktiv bleibt. Die Halbwertszeit beträgt vier bis sechs Stunden, ist aber sehr individuell. Manche Menschen bauen es noch langsamer ab.

Mit entkoffeiniertem Kaffee bleibt der Espresso nach dem Abendessen als Abendritual erhalten, ohne das Risiko für schlechten Schlaf einzugehen.

Herz- und Kreislauf Erkrankungen

Koffein steigert die Herzaktivität, was für gesunde Menschen meist unproblematisch ist. Wer jedoch zu Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen neigt, reagiert oft empfindlicher.

Magen-Darm-Probleme

Kaffee regt die Magensäureproduktion an. Wer zu Sodbrennen, Reizdarm oder Magenbeschwerden neigt, spürt die Wirkung deutlich. Ein Teil dieser Reizung geht tatsächlich auf das Koffein zurück.

Besonders wichtig ist aber auch die Röstung, die den Säuregehalt beeinflusst. Bei nuruCoffee rösten wir unsere Decafs im schonenden Heißluftverfahren.

Nervosität, Stress und Ängste

Koffein beeinflusst nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. Menschen, die sensibel darauf reagieren, spüren nach einer Tasse Kaffee manchmal Nervosität, innere Unruhe oder sogar Angstgefühle. Gerade in stressigen Zeiten kann das kontraproduktiv sein.

Entkoffeinierter Kaffee ist hier der Schlüssel, um Kaffee wieder entspannt genießen zu können.

Das Verfahren zur Enktoffeinierung macht den Unterschied

Nicht jeder entkoffeinierte Kaffee ist automatisch gesund. Entscheidend ist, wie das Koffein aus den Bohnen extrahiert wird. Hier gibt es große Unterschiede, vor allem was die Rückstände von chemischen Lösungsmitteln betrifft.

CO₂-Verfahren: ohne Chemie, voller Geschmack

Das CO₂-Verfahren gilt als das hochwertigste und sicherste Verfahren. Unter hohem Druck löst natürliches Kohlendioxid gezielt das Koffein aus den Bohnen, ohne die wertvollen Antioxidantien oder Aromastoffe zu beeinträchtigen.

  • Rückstandsfrei: CO₂ ist ein natürlicher Bestandteil der Luft und hinterlässt keinerlei schädliche Rückstände.
  • Erhalt von Antioxidantien: Bei der CO₂-Entkoffeinierung bleiben die Antioxidantien im Kaffee weitgehend erhalten.
  • Nachhaltig: Das CO₂ zirkuliert in einem geschlossenen Kreislauf. Auch ökologisch überzeugt das Verfahren daher als die beste Möglichkeit.

Gesundheitliche Nachteile von Verfahren mit Lösungsmitteln

Günstiger Kaffee wird oft mit Lösungsmitteln wie Dichlormethan entkoffeiniert, einer Substanz, die auch als Farbentferner eingesetzt wird. Zwar schreibt die EU strenge Grenzwerte vor und Rückstände sind in der Regel nicht nachweisbar. Dennoch gilt Dichlormethan als potenziell krebserregend.

Einordnung & Haltung

Aus gesundheitlicher Perspektive gilt: Das CO₂-Verfahren ist aktuell die sicherste Methode, um entkoffeinierten Kaffee herzustellen, gleichzeitig bleibt das Aroma des Kaffes erhalten. Eine weitere gesundheitlich unbedenkliche Möglichkeit ist das sogenannte Schweizer-Wasser-Verfahren. Es kommt ohne Chemie aus, ist aber mit sehr hohem Wasserverbrauch verbunden und aus ökologischer Sicht weniger überzeugend.

Dichlormethan- oder Ethylacetat-Verfahren sind rechtlich zugelassen und werden streng überprüft. Chemische Rückstände sind aber nicht auszuschließen.

Unsere Haltung: Bei nuruCoffee setzen wir ausschließlich auf das CO₂-Verfahren, weil es nach heutigem Stand der Forschung die beste Kombination aus gesundheitlicher Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit bietet.

Ist entkoffeinierter Kaffee mit Bio Siegel gesünder?

Ob entkoffeinierter Kaffee gesund ist, hängt nicht nur vom Verfahren ab, sondern auch von den gesetzlichen Vorgaben des Koffeingehalts. In der EU gelten strenge Regeln, die Verbraucher:innen schützen sollen.

Verpackung von entkoffeiniertem Bio Kaffee

Bio-Siegel: Garantiert ohne chemische Lösungsmittel

Die EU-Öko-Verordnung (EU 2018/848) schreibt vor, dass in Bio-Produkten keine chemischen Lösungsmittel wie Dichlormethan verwendet werden dürfen. Das bedeutet: Entkoffeinierung von Bio-Kaffees erfolgt ausschließlich mit CO₂ oder dem Swiss-Water-Verfahren. Für Verbraucher:innen ist das ein entscheidender Hinweis. Denn wer Bio kauft, kann sicher sein, dass gesundheitlich bedenkliche Methoden ausgeschlossen sind.

Restkoffein-Grenzwerte

Damit Kaffee als „entkoffeiniert“ verkauft werden darf, schreibt die EU einen Höchstwert von 0,1 % Koffein vor. Zum Vergleich: Eine normale Tasse Filterkaffee enthält etwa 80 mg Koffein, während es bei einer Tasse Decaf meist nur 2–3 mg sind. Für empfindliche Personen hat dieser Unterschied Auswirkungen auf Schlaf, Herz-Kreislauf-Belastung und Nervensystem.

Transparenz-Check: Was auf dem Etikett stehen sollte

Problematisch bleibt, dass Hersteller in der EU nicht verpflichtet sind, das Entkoffeinierungsverfahren auf der Verpackung anzugeben. Viele tun es dennoch freiwillig, um Transparenz zu zeigen. Verbraucher:innen sollten unbedingt darauf achten. Denn nur so lässt sich erkennen, ob ein Kaffee mit einem chemiefreien Verfahren entkoffeiniert wurde.

Für wen ist entkoffeinierter Kaffee besonders sinnvoll?

Entkoffeinierter Kaffee ist keine Notlösung, sondern eine bewusste Entscheidung für viele, die Kaffee lieben, aber die Wirkung von Koffein nicht immer möchten.

Typische Situationen sind:

  • Abends genießen, ohne den Schlaf zu stören
  • Stressige Phasen, in denen Koffein eher Unruhe verstärkt
  • Empfindlicher Magen, der von koffeinfreier Variante profitiert
  • Bewusster Lifestyle: Manche möchten ihren Konsum bewusst einschränken, ohne auf das Ritual oder den Geschmack zu verzichten. Decaf hilft dabei, Gewohnheiten zu verändern und trotzdem Genuss zu bewahren.

Ist entkoffeinierter Kaffee in Schwangerschaft und Stillzeit gesund?

Koffein kann über den Blutkreislauf der Mutter auch das ungeborene Kind erreichen und dessen Entwicklung beeinträchtigen. Fachgesellschaften empfehlen daher, den Konsum auf maximal 200 mg Koffein pro Tag zu begrenzen. Das entspricht ungefähr zwei kleinen Tassen Kaffee. Mit entkoffeiniertem Kaffee sinkt diese Belastung erheblich, da eine Tasse Decaf nur etwa 2 bis 3 mg Koffein enthält. So bleibt der Genuss erhalten, ohne dass werdende oder stillende Mütter auf ihre Kaffeepause verzichten müssen.

Ist entkoffeinierter Kaffee gesund: Die Checkliste

Nicht jeder entkoffeinierte Kaffee ist automatisch gesund. Wer Wert auf Qualität legt, sollte beim Einkauf und bei der Zubereitung ein paar Punkte beachten.

Kauf-Checkliste für gesunden entkoffeinierten Kaffee

  • Verfahren prüfen: Achte auf Angaben wie „CO₂-Entkoffeinierung“ oder „Swiss Water“. Diese Methoden sind frei von bedenklichen Lösungsmitteln.
  • Bio-Siegel: Ein klares Indiz dafür, dass keine chemisch-synthetischen Mittel zum Einsatz kommen.
  • Herkunft: Gute Anbieter nennen Region oder sogar Kooperative. So stellst du sicher, dass fair und nachhaltig produziert wurde.
  • Frische & Röstung: Je frischer die Bohnen, desto mehr Aroma bleibt erhalten. Schonende, dunkle Langzeitröstungen sind magenfreundlicher.
  • Geschmack beachten: Entkoffeinierter Kaffee reicht von floral-fruchtig (z. B. Äthiopien) bis schokoladig-nussig (z. B. Honduras). Wähle nach deinen persönlichen Vorlieben, um die Freude daran nicht zu verlieren.

FAQ zu entkoffeiniertem Kaffee & Gesundheit

Ist entkoffeinierter Kaffee wirklich komplett koffeinfrei?

Nein. Laut EU-Richtlinie darf er bis zu 0,1 % Koffein enthalten. Als koffeinfrei gilt Kaffee, wenn er weniger als 0,08% Koffein enthält.

Enthält entkoffeinierter Kaffee noch Antioxidantien?

Ja. Studien zeigen, dass wertvolle Stoffe wie Chlorogensäuren und Polyphenole beim CO₂-Verfahren weitgehend erhalten bleiben. Sie wirken antioxidativ und entzündungshemmend und schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Kann ich Decaf bedenkenlos täglich trinken?

Ja. Da die Koffeinbelastung sehr gering ist, eignet sich Decaf auch für Vieltrinker:innen, empfindliche Personen oder Schwangere. Wichtig ist die Wahl eines hochwertigen, möglichst Bio-zertifizierten Kaffees.

Welches Verfahren zur Entkoffeinierung ist am gesündesten?

Das CO₂-Verfahren gilt als beste Option: rückstandsfrei, aromatisch und nachhaltig. Verfahren mit Dichlormethan oder Ethylacetat sind aus gesundheitlicher Sicht weniger überzeugend.

Fazit: So gesund ist enktoffeinierter Kaffee

Entkoffeinierter Kaffee ist nicht nur eine bekömmliche Alternative, sondern auch eine gesunde Wahl. Vorausgesetzt, Verfahren und Qualität stimmen. Das CO₂-Verfahren garantiert eine Entkoffeinierung ohne Chemie und volles Aroma, während Bio-Standards den Einsatz von Chemikalien ausschließen. Wer sich für hochwertige Bohnen entscheidet, profitiert von allen Vorteilen des Kaffees – ohne die vielleicht unerwünschten Nebenwirkungen des Koffeins.

Quellen:

European Food Safety Authority (o. J.): Caffeine. Online unter: https://www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/caffeine (Abgerufen: 6. Oktober 2025)

Mesas, A.E., Leon-Muñoz, L.M., Rodriguez-Artalejo, F. & Lopez-Garcia, E. (2011): The effect of coffee on blood pressure and cardiovascular disease in hypertensive individuals: a systematic review and meta-analysis. In: The American Journal of Clinical Nutrition, 94(4), https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21880846/ (Abgerufen am: 3. Oktober 2025)

Harvard T.H. Chan School of Public Health (2024) Coffee and Health. https://nutritionsource.hsph.harvard.edu/food-features/coffee/ (Abgerufen am: 2. Oktober 2025)

Titelbild: Foto von hasyir anshori auf Unsplash

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