Der Mahlgrad des Kaffees spielt eine wichtige Rolle in der Kaffeezubereitung. Er entscheidet neben den Bohnen, der Wassertemperatur und dem Wasserdruck darüber, ob dein Kaffee ein voller Genuss ist – oder zu bitter oder einfach nur wässrig schmeckt.
Wir von nuruCoffee zeigen dir in diesem Artikel, welcher Mahlgrad zu welcher Zubereitung passt, wie du Fehler erkennst und vermeidest, und warum ein zu feiner oder zu grober Mahlgrad den Genuss trüben kann.
Und das Beste? Mit unserer Kaffee Mahlgrad Tabelle hast du jederzeit den Überblick für mehr Genuss und mehr Freude an deinem Lieblingsritual.
Mahlgrad verstehen: Warum ist der Kaffee Mahlgrad wichtig?
Der Mahlgrad beschreibt, wie grob oder fein Kaffeebohnen gemahlen sind. Klingt simpel, hat aber großen Einfluss auf den Geschmack des Kaffees.
Der Mahlgrad bestimmt, wie lange das Wasser mit dem Kaffeepulver in Kontakt ist, also wie schnell oder langsam es hindurchfließt. Diese Kontaktzeit beeinflusst maßgeblich, wie viele Aromen aus dem Kaffee gelöst werden.
Als Grundsatz kannst du dir merken: Ist der Mahlgrad zu fein, schmeckt der Kaffee bitter und sehr stark. Ist der Mahlgrad zu grob, wird der Kaffee wässrig und sauer.
Wichtig: Es gibt keinen universellen „richtigen“ Mahlgrad. Die optimale Einstellung hängt immer von deiner Zubereitungsart, der Bohne, dem Röstgrad und deinem persönlichen Geschmack ab. Aber keine Sorge: Hier findest du eine übersichtliche Kaffee Mahlgrad Tabelle, die dir bei der Orientierung hilft.
Welcher Mahlgrad für welche Zubereitung? Die große Übersicht
Ob Filterkaffee, French Press, Siebträger oder Vollautomat: Jede Zubereitungsart hat ihren idealen Mahlgrad. Denn jede Methode bringt unterschiedliche Kontaktzeiten und Wasserdrucke mit sich. Hier bekommst du einen klaren Überblick, welcher Mahlgrad zu welcher Kaffeezubereitung passt, damit du ab sofort immer das Beste aus deinen Bohnen herausholst.

French Press Kaffee Mahlgrad
Für die Zubereitung in der French Press eignet sich eine grober Mahlgrad, etwa Stufe 9 bis 12. Da das Kaffeepulver hier mehrere Minuten im Wasser zieht, muss es ausreichend grob sein, um eine Überextraktion zu vermeiden. Ist der Mahlgrad zu fein, wird der Kaffee schnell bitter und es gelangen mehr Schwebstoffe in die Tasse.
Empfohlener Mahlgrad: Mittel-Grob, wie grober Sand
Mahlgrad Filterkaffee & Handfilter
Für klassischen Filterkaffee und Handfilter (z. B. V60 oder Chemex) ist ein mittlerer Mahlgrad optimal, also etwa Stufe 5–7. Das Wasser fließt hier in etwa zwei bis vier Minuten durch das Kaffeebett. Ein zu feiner Mahlgrad führt zu Überextraktion, ein zu grober zu dünnem Geschmack.
Empfohlener Mahlgrad: Mittel, wie Sand
Mahlgrad Siebträger
Für die Zubereitung von Espresso in der Siebträgermaschine benötigst du fein gemahlenes Kaffeepulver, ca. Stufe 1–3. Die Maschine arbeitet mit hohem Druck (9 bar), aber kurzer Kontaktzeit (25–30 Sekunden). Nur mit dem richtigen feinen Mahlgrad entsteht die gewünschte Crema, der vollmundige Geschmack und kein wässriger, bitterer oder saurer Shot.
Empfohlener Mahlgrad: Fein, wie Mehl
Mahlgrad Espressokocher - Bialetti
Bialetti (Espressokanne) braucht eine feine Einstellung, ähnlich wie eine Siebträgermaschine aber mit etwas mehr Spielraum (etwa Stufe 2–4).

Empfohlener Mahlgrad: Fein-Mittel, wie Mehl
Kaffee Mahlgrad Vollautomat
Bei Vollautomaten kannst du den Mahlgrad einfach an verschiedene Vorlieben und Bohnen anpassen. In der Regel funktioniert ein mittelfeiner Mahlgrad (Stufe 4–6) gut. Für stärkeren Kaffee kannst du etwas feiner stellen, für sanftere Varianten etwas gröber.
Empfohlener Mahlgrad: Fein-Mittel oder fein
Weitere Spezialzubereitungen
- Türkischer Kaffee benötigt einen sehr feinen Mahlgrad (fast pudrig), da das Pulver mitgekocht wird und sich dann am Boden absetzt.
- Für Cold Brew ist ein sehr grober Mahlgrad (Stufe 10–12) ideal, da der Kaffee bis zu 24 Stunden zieht.
Kaffee Mahlgrad Tabelle
Mit dieser Tabelle findest du schnell und einfach den passenden Mahlgrad für jede Zubereitungsart.
Mahlgrad | Zubereitung |
Sehr fein (wie Puderzucker) | Türkischer Kaffee |
Fein (wie Mehl) | Siebträger |
Fein-Mittel (wie Tafelsalz) | Espressokocher, Aeropress |
Mittel (wie Sand) | Filterkaffee, Chemex |
Mittel-Grob (wie grober Sand) | French Press |
Grob (wie Pfefferkörner) | Cold Brew |
Fehler erkennen und vermeiden: Wenn der Mahlgrad nicht passt
Der richtige Mahlgrad entscheidet darüber, ob dein Kaffee rund und aromatisch schmeckt, oder ob du nach dem ersten Schluck lieber doch zum Tee greifst. Typische Geschmacksprobleme lassen sich oft direkt auf einen falschen Mahlgrad zurückführen. Hier erfährst du, woran du erkennst, wenn etwas nicht stimmt und wie du es mit kleinen Anpassungen behebst.

Kaffee schmeckt zu bitter
Wenn dein Kaffee zu lange extrahiert wird, werden neben den feinen Aromen zu viele Bitterstoffe und Gerbstoffe gelöst. Ein zu feiner Mahlgrad sorgt dafür, dass das Wasser nur langsam durchläuft und zu viel mitnimmt. Der Kaffee schmeckt bitter und zu stark, die feinen Nuancen werden verdeckt.
Lösung: Stell den Mahlgrad eine Stufe gröber ein.
Kaffee zu wässrig
Ein zu grober Mahlgrad führt dazu, dass das Wasser zu schnell durchfließt. Das Ergebnis: Unterextraktion. Der Körper fehlt, der Geschmack bleibt flach und unterentwickelt.
Lösung: Wähle einen feineren Mahlgrad, damit das Wasser mehr Zeit hat, die Aromen zu lösen.
Kaffee ist zu stark
Wenn dein Kaffee plötzlich „zu stark“ schmeckt oder überextrahiert wirkt, kann das an einem zu feinen Mahlgrad oder einer zu hohen Dosis des Kaffeemehls liegen.
Lösung: Reduziere entweder die Kaffeemenge leicht oder stelle den Mahlgrad etwas gröber.
Mahlgrad passt nicht zur Zubereitung
Gerade bei einem Wechsel der Zubereitungsmethoden kommt es schnell zu unpassenden Ergebnissen. Die gleiche Bohne schmeckt plötzlich ganz anders.
Lösung: Orientiere dich an der Kaffee Mahlgrad Tabelle und justiere gezielt nach. Um ein besseres Ergebnis zu erzielen, verändere immer nur eine Variable (Mahlgrad, Menge, Wasserdruck, Temperatur).
Mahlgrad einstellen: So findest du deine perfekte Einstellung
Egal ob Handmühle, elektrischer Grinder oder Vollautomat, den richtigen Mahlgrad zu finden ist kein Hexenwerk. Hier erfährst du, wie du Schritt für Schritt den perfekten Mahlgrad einstellst.
1. Kenne deine Mühle
Jede Mühle ist anders: Manche arbeiten mit Stufen von eins bis zehn, andere mit eins bis zwölf, andere stufenlos. Wichtig ist:
- Kleinere Zahlen = feinerer Mahlgrad
- Größere Zahlen = gröberer Mahlgrad
Elektrische Mühlen lassen sich oft präziser einstellen, Handmühlen geben dir ein nostalgisches Gefühl. Schau in die Anleitung deiner Mühle oder taste dich experimentell an den passenden Mahlgrad heran. Notiere dir passende Einstellungen für verschiedene Kaffeesorten.
2. Starte mit der richtigen Grundstufe
Nutze als Basis unsere Mahlgrad Tabelle:
- Für Espresso: sehr fein starten (Stufe 2)
- Für Filterkaffee: mittlerer Mahlgrad (Stufe 6)
- Für French Press: grob (Stufe 10)
Dann gilt: Probieren – bewerten – nachjustieren.
3. Beobachte Durchlaufzeit und Geschmack
Durchlaufzeit messen:
- Fließt das Wasser zu schnell durch? Dann solltest du den Mahlgrad feiner stellen.
- Fließt es zu langsam oder tröpfelt? Wähle einen gröberen Mahlgrad.
Geschmackssinn nutzen:
- Das Ergebnis ist zu bitter? Stelle den Mahlgrad etwas gröber.
- Dein Kaffee schmeckt zu wässrig? Wähle den Mahlgrad etwas feiner.
4. Mahlgrad beim Vollautomaten anpassen
Viele Vollautomaten haben ein kleines Rädchen im Bohnenfach.
Passe den Mahlgrad in kleinen Schritten an und lasse zwischen jeder Änderung ein oder zwei Tassen durchlaufen, um den Unterschied zu testen.
Wusstest du, dass in spezialisierten Cafés sogar bei gleicher Bohne der Mahlgrad im Laufe des Tages angepasst wird? Die Veränderung der Luftfeuchtigkeit beeinflusst nämlich die Extraktionszeit und somit den perfekten Kaffeegenuss.
Fazit: Der Mahlgrad entscheidet über den Kaffeegenuss
Der Mahlgrad ist mehr als eine technische Einstellung. Er spielt eine wichtige Rolle in deinem ganz persönlichen Kaffeegenuss. Der Mahlgrad entscheidet mit, ob dein Kaffee samtig und rund, ausgewogen und lebendig oder eben zu bitter oder zu flach schmeckt.
Der richtige Mahlgrad richtet sich nach deiner Zubereitungsmethode. Unstimmigkeiten im Geschmack lassen sich oft leicht korrigieren, wenn du den Mahlgrad feinfühlig anpasst.
Denk daran: Geschmack ist individuell. Was zählt, ist, dass du den Mahlgrad für deinen Lieblingskaffee findest.